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FI / Interview – Teil 7
Weniger Stromverbrauch, weniger Papierformulare: Nachhaltigkeit als Unternehmensziel
Auszug aus dem Interview mit Andreas Schelling.

Kommen wir zum Schluss noch zu einem Thema, das auch gesamtgesellschaftlich viel diskutiert wird: Klimaneutralität ist der Sparkassen-Finanzgruppe sehr wichtig, eine entsprechende Selbstverpflichtung haben bereits 190 Häuser unterzeichnet.
Schelling:
Die FI hat die Selbstverpflichtung bislang aus eher formalen Gründen nicht unterzeichnet, weil wir im Rahmen des kommenden Lieferkettengesetzes als Dienstleister der Institute andere Nachweise zur Nachhaltigkeit erbringen müssen als die Sparkassen selbst.

Aber Nachhaltigkeit ist auch für uns wichtig und in unseren Unternehmenszielen verankert. Wir können hier viel bewegen, unsere Rechenzentren verbrauchen beispielsweise bekanntlich viel Energie. Wir haben bereits 2020 den gesamten Stromverbrauch der FI und der FI-TS auf Ökostrom umgestellt und werden hier schrittweise auf Ökostrom der höchsten Stufe „upgraden“, der nochmals verstärkt den Ausbau der regenerativen Energien fördert. Gegenüber der Nutzung von Kohlestrom entlasten wir so die CO2-Bilanz der Sparkassen-Finanzgruppe um rund 36.000 Tonnen pro Jahr.

Kann die FI es den Sparkassen erleichtern, klimaneutral zu arbeiten?
Schelling:
Ja, wir stellen zum Beispiel Technik bereit, die es den Häusern und ihren Kunden erlaubt, auf Papierformulare und Ausdrucke zu verzichten; etwa digitale Signaturlösungen und das elektronische Postfach. Zudem wollen wir in fünf Jahren kein bedrucktes Papier mehr im sogenannten Institutsversand an die Sparkassen per Kurier versenden.

Die Aufgaben und Ziele der FI klingen spannend und auch sehr ambitioniert. Gleichzeitig besteht die Geschäftsführung seit Januar nur noch aus vier statt wie bisher fünf Personen. Wie schaffen Sie das alles?
Schelling: Wir ordnen die Themen neu und haben auch einige Aufgaben umverteilt. Dabei bringen wir Teile der Anwendungsentwicklung, die ich ja weiterhin betreue, und den IT-Betrieb näher zusammen. Ich werde einen Teil meiner Aufgaben meinem Stellvertreter Detlev Klage übergeben.

Dass wir uns die Aufgaben in der Geschäftsführung zu viert aufteilen müssen, ist zum Glück nur für eine Übergangszeit. Wir werden hoffentlich im Laufe des Jahres eine weitere Geschäftsführerin oder einen Geschäftsführer gewinnen und sind dann wieder fünf Personen in unserer Geschäftsführung.

Dann kann ich mich voll auf die Aufgaben als Vorsitzender konzentrieren – aber auch jetzt macht es mir schon großen Spaß, mit meinen Kollegen in der Geschäftsführung, unseren Führungskräften und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam in die Weiterentwicklung der FI zum Digitalisierungspartner der Sparkassen und des Verbundes, mit Standardlösungen, die Kunden begeistern, durchzustarten.

 

Lesen Sie hier die weiteren Abschnitte des Interviews mit Andreas Schelling:

1. „Sich auf den Stuhl des Kunden setzen“
2. Schneller testen und verbessern
3. Wachstum auch durch Corona
4. Oft nicht einfach genug
5. Stabil bei einer Milliarde Euro
6. „Es gibt eine deutliche Bewegung“
7. Weniger Stromverbrauch, weniger Papierformulare


Oder das komplette Interview im Wortlaut:  „Schneller, agiler werden, Kunden begeistern“  

 

Oliver Fischer und Peter Müller
– 13. April 2021