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Generation E
Wertschätzung motiviert
"Der demografische Wandel schlägt unerbittlich zu", sagt Personalleiterin Andrea Hödebeck-Höfig. Ihr Haus, die Kreissparkasse Ludwigsburg, kämpft mit sinkenden Bewerberzahlen und einer Überalterung der Mitarbeiter – und ist damit kein Einzelfall. Eine Studie der Uni Rostock belegt, dass sich die Altersstruktur der Bankfachleute stark verändert. Waren die 1993 im Durchschnitt noch 36 Jahre alt, werden sie 2020 46,5 Jahre alt sein.
Personaler aus vier Sparkassen haben bei „BBL im Gespräch“ nachhaltige Strategien zum Umgang mit älteren und erfahrenen Mitarbeitern skizziert (von links): Ralf Wienold (Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert), Gabriele Kroll (Sparkasse Dortmund), Andrea Hödebeck-Höfig (Kreissparkasse Ludwigsburg) und Norbert Bickel (Sparkasse Mittelfranken-Süd).

Probleme aus der demografischen Entwicklung hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) im Projekt „Generation E“ aufgegriffen. Die Ergebnisse zeigen Wege auf, wie die Arbeitsfähigkeit dieser Personengruppe gefördert und erhalten werden kann.

Damit Sparkassen einen ersten Überblick über ihre Situation erhalten, wurde im Projekt ein Schnell-Check konzipiert. „Nutzern von Dokumentation und Begleitmaterial soll er eine Orientierung bieten in der Vielfalt der vorgeschlagenen Maßnahmen“, beschreibt Gabriele Kroll, Personalleiterin der Sparkasse Dortmund, das Konzept. Interessenten müssen sich nicht durch die gesamte Projektdokumentation „ackern“, sondern können Materialien zu relevanten Themen direkt ansteuern.

Für Norbert Bickel, Personalleiter der Sparkasse Mittelfranken-Süd, versetzt der Schnell-Check „jedes Haus in die Lage, einen Startpunkt für die Beschäftigung mit dem Thema zu finden und sukzessive weitere Maßnahmen aufzusetzen“. Die Ansätze sind unterschiedlich, aber einem gemeinsamen Grundgedanken verpflichtet: „Arbeit und Lebensleistung der Generation E stärker wertzuschätzen“, wie es Ralf Wienold, Personalleiter der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert, formuliert. „Man geht immer wie selbstverständlich davon aus, dass diese etablierten Profis ihre Aufgabe Tag für Tag mit einer hohen Präzision und der gewohnten Gründlichkeit erledigen", bestätigt Bickel.

Doch Modelle wie „Jung trifft Alt. Alt trifft Jung“ oder „Profi+“ können noch mehr aus den erfahrenen Mitarbeitern herausholen. Gerade altersgemischte Teams sind nach Erfahrung von Hödebeck-Höfig höchst effizient. Verhindert wird so der nach dem Ausscheiden bewährter Mitarbeiter oft zu beobachtende Wissensverlust.

Jürgen Janik
– 22. November 2013